Freitag, 1. Juli 2011

Deutschland mit Kampf - Frankreich mit Glanz

Die deutsche Torfrau Nadine Angerer bestritt gestern ihr 100. Länderspiel.
Foto: wikimedia commons
Deutschland und Frankreich haben gestern ihre zweiten Spiele in Gruppe A gewonnen. Die Deutschen erkämpften mühevoll ein 1:0 gegen Nigeria. Die Französinnen triumphierten 4:0 gegen Kanada. Entscheidendes Spiel um Gruppensieg am Dienstag.

Frankreich: Doppelpack durch Thiney
Gestern startete die zweite Spielrunde der Gruppenphase. Den Auftakt machte Frankreich gegen Kanada um 18 Uhr in Bochum. Die ersten Minuten der Partie zeigten die Kanadierinnen, dass sie sich für das Spiel viel vorgenommen hatten. Schließlich brauchten sie zumindest ein Unentschieden, um noch ins Viertelfinale kommen zu können. Energisch starteten sie die ersten Angriffe auf das Tor der Französinnen, die Mühe hatten, ins Spiel zu finden. Doch ab der 20. Minute nahm Frankreich das Heft in die Hand und nutzte die erste große Chance - 1:0 in der 24. Minute durch Gaetane Thiney. Frankreich war von da an in Hälfte eins spielbestimmend, Kanada wirkte hilflos.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste geendet hatte. Die Französinnen dominierten und schnürten Kanada in deren Hälfte fest. In der 60. Minute fiel das 2:0, erneut durch Thiney. Kanada gab sich fast schon geschlagen. In der 66. Minute erhöhte Camille Abily auf 3:0. Ihre eingewechselte Mitspielerin Elodie Thomis erzielte in der 83. Minute sogar noch das 4:0.
Mit dem bis dahin höchsten Sieg der WM 2011 hat sich Frankreich vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert.


Deutschland: Laudehr triff, Neid tobt
Auch die Deutschen gewannen gestern Abend ihr zweites Spiel. So überlegen wie die Französinnen traten sie aber nicht auf. Gegen Nigeria, das genau wie Kanada gestern punkten musste, um noch in die Finalrunde einziehen zu können, tat sich die deutsche Mannschaft sichtlich schwer. Mit viel Kampf und etwas Glück konnte ein knapper Sieg eingefahren werden. Nach Schlusspfiff hieß es in Frankfurt 1:0 für Deutschland.
Der Weg zum Sieg hat die Spielerinnen viel Kraft gekostet. Denn Nigeria trat sehr robust auf, das Team spielte an der Grenze des Erlaubten. Schiedsrichterin Etsuko Fukano drückte mehrmals ein Auge zu. Die deutsche Trainerin Sylvia Neid tobte an der Seitenlinie. Das wichtige Tor für die Deutschen erzielte Simone Laudehr in der 54. Minute. Nach einem Freistoß von rechts und einer wilden Strafraumszene drosch die Mittelfeldspielerin den Ball in die Maschen. Ihr ausgelassener Jubel zeigte wie erlösend der Treffer war. Bis dahin hatte Nigeria mit einer sehr kompakten Mannschaftsleistung den Deutschen Paroli geboten. Die Afrikanerinnen hatten zwar kaum echte Chancen, drückten das deutsche Team aber stark in deren Hälfte. Die Deutschen hatten Schwierigkeiten ihre Linie zu finden. Auch die im ersten Spiel so starke Célia Okoyiono da Mbabi brachte wenig zustande. Schließlich reichte es aber für den so wichtigen Sieg. Auch Deutschland ist damit sicher im Viertelfinale.
Einziger Wehrmutstropfen des Abends: Melanie Behringer musste schon in der 31. Minute verletzt ausgewechselt werden. Sie hat sich das Außenband im rechten Sprunggelenk verletzt. Ihr droht das Turnieraus.

Deutsch-französisches Gipfeltreffen
Frankreich steht nun auf Platz 1 der Gruppe A, punktgleich mit Deutschland, das jedoch das schlechtere Torverhältnis hat. Am Dienstag kommt es zum Spiel der beiden Mannschaften. Dann geht es um den wichtigen Gruppensieg.
Der Gruppenerste wird im Viertelfinale am 9. Juli auf den Zweiten der Gruppe B treffen. Der Zweitplatzierte der Gruppe B wird am gleichen Tag gegen den Sieger der Gruppe B spielen.

Von Lucie Dupin und Till Neumann

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