Dienstag, 5. Juli 2011

Teamcheck: Deutschland & Frankreich / "Deutschland gewinnt sowieso"

Louisa Nécib ist Spielmacherin der französischen Mannschaft.
Foto: Mickael Denet / wikimedia commons
DF Foot macht vor dem Topspiel in Gruppe A um 20.45 Uhr den ultimativen Teamcheck. Deutschland oder Frankreich - wer hat heute Abend die besseren Karten? Für Bruno Bini jedenfalls ist jetzt schon alles klar.


1. Die Mannschaften

Deutschland
Auf dem Papier ist Deutschland Favorit. Die deutschen Spielerinnen stehen für einen Mix aus Erfahrung und Dynamik. Spielerinnen wie Nadine Angerer, Birgit Prinz oder Kerstin Garefrekes haben so ziemlich alle Pokale im Schrank, die es bei den letzten Turnieren zu gewinnen gab. Ihre Kolleginnen Celia Okoyino da Mbabi, Kim Kulig und Alexandra Popp verkörpern den jungen hungrigen und wilden Teil der Mannschaft. Findet das Team seinen Rhythmus ist für diese Mannschaft kein Gegner zu stark.

Frankreich
Die Französinnen sind erst einmal bei einem großen Turnier über die Gruppenphase hinausgekommen. Das war 2007 bei der EM in Finnland. Im Viertelfinale sind sie damals im Elfmeterschießen gegen Holland ausgeschieden. Der Siegeshunger ist deswegen umso größer, das Team um Coach Bruni Bini hat sich viel vorgenommen. Das haben die Spiele gegen Nigeria und Kanada gezeigt (1:0 / 4:0). Nach den zwei Siegen steht Frankreich auf Platz 1 der Gruppe A, vor Topfavorit Deutschland. Das Team hat allein zehn Spieler des aktuellen Champions-League-Siegers Olympique Lyon in seinen Reihen. Mit 2:0 schlug Lyon Ende Mai Turbine Potsdam. Die Mannschaft um die erfahrene Mittelfeldspielerin Sandrine Soubeyrand weiß also, wie man eine deutsche Mannschaft schlägt.

 2. Die Stimmung

Deutschland
Im deutschen Team ist die Situation schwierig. Zwei Schlüssel-spielerinnen sind unzufrieden: Birgit Prinz und Lira Bajramaj. Prinz, die Spielerin der letzten Jahre schlechthin (200 Spiele, 120 Tore, dreimalige Weltfußballerin), wurde in den ersten beiden Spielen der WM nach durchwachsenen Leistungen früh ausgewechselt. Als sie beim Spiel gegen Kanada kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte vom Feld musste, reagierte sie wütend. Es scheint als würde sie gegen Frankreich nicht in der Startelf stehen. Die Führungsspielerin ist deutlich, das bringt Unruhe in die Mannschaft.

Lira Bajramaj ist der zweite Problemfall. Sie ist hübsch, als Muslimin perfekt in Deutschland integriert und spielt auf technisch hohem Niveau. Sie hätte der Star der WM werden können / sollen. Doch sie hat bei der WM erst 22 Minuten gespielt. Auf einer Pressekonferenz vor zwei Tagen wirkte sie angespannt.

Nach außen hin gibt sich die Mannschaft und Trainerin Sylvia Neid gelassen. Doch innerlich brodelt es. Der Erfolgsdruck bei der WM im eigenen Land ist immens. Im Spiel fehlt deutlich die Leichtfüßigkeit und Kreativität.

Frankreich
Im französischen Team ist von solchen Problemen nichts zu hören. Nach einem erfolgreichen Turnierauftakt ist gute Stimmung in der Mannschaft. Die Begeisterung, bei der WM dabei zu sein, überwiegt. Stürmerin Gaetane Thiney bringt es in einem Interview mit
fifa.com auf den Punkt: "Wir wollen vor allem in jedem Spiel auch Spaß haben und Emotionen spüren. Schließlich kommt es nicht gerade häufig vor, dass wir vor vollen Zuschauerrängen spielen. Eine freundliche Kulisse gehört bei solchen Turnieren einfach dazu. Deshalb versuchen wir, so viel wie möglich von dieser wunderbaren Atmosphäre mitzunehmen".

Auch Trainer Bini formulierte kürzlich süffisant die Zielsetzung für das Turnier. „
Wir wollen Zweiter werden. Deutschland gewinnt ja sowieso.
 
3. Der direkte Vergleich

Statistisch gesehen hat Deutschland die besseren Karten. Von neun Spielen gewann Frankreich nur zwei (jeweils 1:0). Die restlichen Spiele entschied Deutschland für sich. Die Torbilanz ist deutlich: 26:4 Tore für Deutschland. Beim letzten Spiel, 2009 in der EM-Vorrunde gewann Deutschland mit 5:1. Die Treffer erzielten damals Grings, Krahn, Behringer, Bresonik (Elfmeter) und Laudehr. Den Ehrentreffer für Frankreich schoss Thiney.

Das Spiel wird ab 20.15 Uhr im ZDF übertragen.

Von Till Neumann





3 Kommentare:

  1. Ja lieber Ballack, es geht auch anders. Die hart kritisierte Birgit Prinz bricht ihr Schweigen: Ganz offen gibt die Rekordnationalspielerin zu, außer Form zu sein und unter dem hohen Druck gelitten zu haben. Damit erweist sich die Kapitänin endgültig als Führungsfigur. Das spricht für ein gesundes Ego. Weiter so.

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