Montag, 27. Juni 2011

Berlin-Sinsheim: Stimmen aus den Stadien

Carmen Höfflin aus Freiburg war mit ihrem Freund in Berlin beim Spiel der Deutschen gegen Kanada. Foto: C. H.

Fast 100.000 Fans haben am Sonntag die Spiele von Frankreich und Deutschland im Stadion verfolgt. DF foot hat deutsche und französische Fans befragt, die bei den Spielen ihrer Mannschaft waren. Carmen war in Berlin, Géraldine in Sinsheim. Sie schildern ihre Eindrücke.

Carmen Höfflin war am Sonntag mit ihrem Freund beim Eröffnungsspiel im Berliner Olympiastadion. Die Freiburgerin spielt selbst Fußball beim SC Freiburg.


Carmen, warum bist du zum Eröffnungsspiel gefahren?

Ich habe von meinem Freund ein Ticket zum Geburtstag geschenkt bekommen. Da ich die eine oder andere Spielerin aus der deutschen Mannschaft persönlich kenne, war es für mich etwas Besonderes hautnah dabei zu sein.


Wie war die Stimmung in Berlin vor und nach dem Spiel?

Bereits auf dem Weg vom Hotel zum Stadion war in Berlin große Euphorie und Vorfreude zu spüren. In unzähligen Geschäften wurden Fanartikel angeboten. Die Sachen gingen weg wie warme Semmeln. Fast alle Artikel waren später ausverkauft.
Die Stimmung war super! Aber anders als bei einem Männerspiel. Dadurch, dass viele Familien da waren, kam eine schöne Atmosphäre auf. Es gingen vor und während dem Spiel mehrere Laola-Wellen durch die Ränge.


Im Olympiastadion waren fast 74.000 Fans. Wie war das Gefühl, da dabei zu sein?

Es war überragend. Alleine das Stadion an sich ist schon eine Attraktion wert. Dazu dann noch ein Eröffnungsspiel einer Frauenfußball-WM. Ohne Worte. Hammer!


Was erwartest du von der WM nachdem du das Eröffnungsspiel gesehen hast?

Ich erwarte ein spannendes und kampfbetontes Turnier. Der Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Die WM im eigenen Land wird meiner Meinung nach den Frauenfußball voranbringen. Endlich wird Frauenfußball etwas mehr durch die Medien gepusht und rückt dadurch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Mädels der teilnehmenden Mannschaften genießen den Trubel und geben alles.


Dein Tipp, wer wird Weltmeister?

Deutschland natürlich! Wobei auch Brasilien heiß ist auf den ersten WM-Titel. Die Brasilianer haben gute Einzelspielerinnen. Die Stärke der Deutschen ist aber ein wahnsinnig guter Zusammenhalt und großer Ehrgeiz. Außerdem sind sie einfach besser vorbereitet. Deutschland wird deswegen am Ende auf Platz eins stehen.

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Géraldine aus Straßburg war mit ihrer Familie beim Spiel Frankreich gegen Sinsheim. Gemeinsam schildern sie ihre Eindrücke.

Géraldine (hinten links) aus Straßburg war mit ihrer Familie beim Spiel Frankreich gegen Nigeria in Sinsheim. Photo: L. D.


Warum seid ihr zum Spiel gekommen?

Géraldine spielt selbst Fußball. Sie wollte unbedingt zum ersten Spiel der französischen Mannschaft. Wir wollten sie gerne begleiten. Wir kommen aus der Nähe von Straßburg. Sinsheim ist da ja nicht weit weg (140 km). Die Anreise war also kein Problem. Und Géraldine hat Karten für uns geholt. Also sind wir hier.


Wie war die Stimmung vor dem Spiel?

Wir sind erst kurz vor Spielbeginn angekommen. Da war das Stadion schon richtig voll. Die Stimmung ist dann immer euphorischer geworden.


Und wie war es bei dem Spiel?

Die Atmosphäre war gut. So ähnlich wie bei den Spielen der Männer.


Was erwartet ihr von der WM nach diesem ersten Spiel?

Wir glauben schon, dass Frauenfußball mit der WM auch eine größere Rolle in den Medien spielen wird, vor allem auch in Frankreich. Der Sport wird verkannt. Dabei ist er total spannend!


Was glaubt ihr, wer wird Weltmeister?

Wir hoffen natürlich auf die französische Mannschaft. Aber man muss realistisch sein, die Deuschen spielen sehr gut. Das ist ein echt starker Gegner.

Die Gespräche führten Lucie Dupin und Till Neumann












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